Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Kooperation mit Schulen in England und Island

„Shaking Education“ - Bilinguales Projekt des Sickingen-Gymnasiums — 20.02.2021

Bilinguales Projekt: Kooperation mit Schulen in England und Island
Landstuhl: Bei „Shaking Education“ beschäftigen sich Schüler des Sickingen-Gymnasiums gemeinsam mit ihren europäischen Mitschülern mit dem Thema „Erdbeben“
Von Mathias Gillen

„Shaking Education“ ist der Name eines Schulprojektes des Sickingen-Gymnasiums Landstuhl. Frei übersetzt könnte daraus „Erschütterung des Unterrichts“ gelesen werden, was jedoch in Bezug auf das Lernziel „Erdbeben“ durchaus positiv zu bewerten ist. Seit 2020 Europaschule, ist es das erste Projekt im Bilingualen – also zweisprachigen – Unterricht (Erdkunde/Englisch), bei dem eine isländische und eine englische Schule eingebunden sind.
Die Teilnahme ist freiwillig und wird hauptsächlich von der Klassenstufe 7 angenommen. Schülerin Amelie Walter aus Ramstein ist gerne dabei. „Ich freue mich auf neue Freunde, bei dem Projekt Spaß zu haben und dabei noch etwas zu lernen“, meint sie lachend. Julian Heinz aus Bruchmühlbach sieht eine tolle Chance darin, die englische Sprache in diesem interessanten Fachgebiet anzuwenden und internationale Freundschaften zu schließen.
Der erste Arbeitsschritt des Projektes „Erdbeben und Plattentektonik“ beinhaltete die Vorstellung der Teilnehmer ganz nach eigenem Wunsch mit Brief, E-Mail oder Video. „Die Schüler arbeiten sehr selbstständig und haben ihre Projektpartner in England und Island. Sie kommunizieren über E-Mail und Videokonferenz miteinander und gestalten im Moment im zweiten Arbeitsschritt des Projektes eigene Logos zum Thema Plattentektonik“, berichtet Klassenlehrer Alexander Bertsch.

Leonie Steinhagen aus Landstuhl fühlte sich von dem Projekt direkt angesprochen. „Da ich gerne Brieffreundschaften habe, mir die englische Sprache sehr gut gefällt und mich die Experimente in Erdkunde interessieren, bin ich froh dabei zu sein“, sagt sie. Ebenso Julian Gehm. Er findet Geografie sehr interessant, möchte seine Englischkenntnisse verbessern und mehr über Island erfahren.

Im dritten Arbeitsschritt werden die Teilnehmer in internationalen Teams die verschiedenen Phänomene der Plattentektonik vorstellen. Zum Abschluss übertragen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über die Plattentektonik auf ihr eigenes Land. Die Teilnehmer des Sickingen-Gymnasiums hätten dabei den Rheingraben und die nahe Eifel als ideales Forschungsobjekt direkt vor der „Haustür“.
Es war keine einfache Aufgabe für Deutsch- und Englisch-Lehrerin Katrin Woesner und Ihren Teamkollegen Alexander Bertsch, der Erdkunde und Englisch unterrichtet, passende Partnerschulen im europäischen Raum zu finden. Bei Woesner stand natürlich England sprachbedingt auf der Wunschliste. Bertsch liebäugelte mit einem Land, in dem Vulkanismus, Plattentektonik und leichte Erdbeben den Alltag bestimmen. Beide unterrichten im Team schon seit Jahren im Fach Erdkunde/Englisch bilingual. Über die Schulplattform „eTwinning“ der Europäischen Kommission konnten sie ihre Wunschpartnerschulen in England und Island finden.
„An der Torquay Girls Grammar School – an der Südküste von England gelegen – ist Gordon Neighbour unser Verbindungslehrer“, so Bertsch. „In Hveragerdi, 40 Kilometer von Reykjavik entfernt, sind Olafur Josefson und Anna Dora Agustsdottir an der Gemeinschaftsschule unsere Partner, die Englisch als Verbindungssprache für den Unterricht benutzen“, ergänzt Woesner.
„Ein wenig gestoppt wurde das ganze Projekt mit dem „Brexit“, erinnert sich Woesner: „Nach dem 1. Januar 2021 hatten die englischen Lehrkräfte plötzlich keinen Zugang mehr auf, eTwinning’ unserer Arbeitsplattform beim europäischen Erasmusprogramm. Unseren Kontaktlehrer Gordon Neighbour aus Torquay konnte ich glücklicherweise noch als externen Gast bei ,eTwinning’ einladen. Seinen alten Zugang konnte er nicht zurückbekommen. Mit Island lief es problemlos. Die Schwierigkeiten wegen des Lockdowns und den Corona-Maßnahmen haben unser Projekt etwas verzögert, aber wir sind die ganze Zeit in Kontakt geblieben und machen voll Zuversicht gemeinsam weiter.“

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 41
Datum Donnerstag, den 18. Februar 2021
Seite 19