Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Denk mal! Denkmal!

Für denkmalwürdig erklärt: Entwürfe aus dem Kunstunterricht der Klasse 12 — 28.06.2023

Wege aus der Sucht - "Hoffnung auf eine Behandlung, Hoffnung auf Hilfe,..."

Kunstprojekt Friederike Raab und Lynn Kling

Moderne Kunst zum Anfassen im 21.Jahrhundert (und was wir daraus gemacht haben)
Stupide gesagt gehen wir davon aus, dass wir im Miniaturformat monatelang ein rotationsfähiges Kunstwerk entwickelt haben, das am Ende überhaupt nicht verstanden wird.
Vielleicht wurden wir gerade deshalb dazu animiert, unseren interpretatorischen Input zu unserem eigenhändig gefertigten Denkmal zu liefern, was uns zu diesem Artikel führt:
Im Kern beabsichtigen wir, den Prozess bzw. Kampf zum trockenen Alkoholismus hin zu symbolisieren. Auf das Thema sind wir letztendlich gestoßen, nachdem wir zwei 12-jährige über ihre Alkohol-Exzesse haben sprechen hören. Als sie über Schnaps und das aktuelle Lieblingsbier diskutierten, wurde uns beiden einmal mehr der Dauerkonflikt vor Augen gehalten, der zwischen dem „Feierabendbier“ als Genussmittel und einer ernstzunehmenden Alkoholsucht einhergehen kann. Wir unterstellen niemandem, abhängig von Deutschlands Droge Nummer eins zu sein, aber unsere Recherche ergab, dass permanent ein „Gläschen Wein“ zum Abendessen bereits auf Alkoholismus hindeutet. Selbst dann, wenn die meisten wahrscheinlich andere stereotypische Bilder im Kopf haben, sollten sie an den Durchschnittsalkoholiker oder Alkoholikerin denken.
Aber genau diesen Punkt der Stereotypisierung wollen wir in unserem Arrangement ausblenden, um die Volkskrankheit für die gesamte Gemeinschaft sichtbar zu machen.
Angefangen in der Darstellung als Infinity-Brunnen, mit niedrigem Wasserstand, welcher durch die Reflektion des Sonnenlicht die platzierten Buchstaben erstrahlen lässt, wodurch ein Hingucker gewährleistet wird. Entgegengesetzt der Taktik von beispielsweise Schockbildern auf Zigarettenverpackungen war es uns ein Anliegen, dass Menschen, die den Brunnen betrachten, nicht angewidert oder verstört auf Abstand gehen. Vielmehr möchten wir den Fokus auf das Angebot von uns visualisierten Infotafeln, am Beckenrand eingraviert, legen, um so den Blick für die ersten Anzeichen einer Alkoholsucht im näheren Umfeld zu schärfen. Unter anderem soll eine Vielzahl an versteckten oder offensichtlichen Metaphern die Begegnung mit dem Brunnen abwechslungsreich gestalten. Beispielsweise werden die Betrachter nicht auf den ersten Blick erkennen können, dass die augenscheinlich sinnlos angeordneten auffällig gefärbten Buchstaben am Grund des Brunnens stellvertretend für all die Ausflüche bzw. falschen Versprechungen stehen, zu welchen ein betroffener Mensch greifen wird, um das Umfeld zu täuschen oder auf Abstand zu halten. So ist dies die von uns gewählte Strategie, um eine erste Beschäftigung mit dem Thema einzuleiten.
Dauerhaft soll aber angemerkt werden, dass bei der Besichtigung des Brunnens vor allem Hoffnung vermittelt werden soll. Hoffnung auf eine Behandlung, Hoffnung auf Hilfe, Hoffnung, dass ein langer und meist steiniger Weg es am Ende auch wert sein kann, beschritten worden zu sein.
In unserem Fall wollten wir diese aufkeimende Hoffnung, während der Betrachtung, durch die prominent überhöht platzierte Blume symbolisieren, welche repräsentativ eine Art Wiedergeburt verkörpern soll.
Umso die Intension unseres Denkmals bestmöglich zu verbreiten, hätten wir uns einen freundlich gestalteten, öffentlichen Platz, für viele Besucher zugänglich, vorgestellt auf welchem der Brunnen platziert werden würde. Mit möglichst vielen Informationstafeln bezüglich des Themas, um auf Anzeichen, Folgen und Hilfsmöglichkeiten aufmerksam zu machen die es bezüglich Alkoholismus gibt.

Denkmal der universellen Menschenrechte

Denkmal der universellen Menschenrechte!

Das Projekt, mit dem wir uns beschäftigt haben, handelt von einem Menschenrechtsdenkmal, welches die Menschen an die Opfer der Geschichte und an die schweren Verletzungen der grundlegenden Rechten erinnern sollen.
Diese Denkmäler haben die Funktion, uns an das Leiden, aber auch an den Widerstand der Betroffenen zu erinnern, indem sie die Aufmerksamkeit auf aktuelle Menschenrechtsverletzungen lenken, um somit diese Probleme anzugehen und zu beseitigen. Solche Menschenrechtsdenkmäler sollen dazu beitragen, die Menschenrechte, durch das Bekämpfen von Diskriminierung und Ungleichheit, zu fördern und zu schützen. Um eine breite Masse an Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen, haben wir uns überlegt unser Denkmal nicht nur an einem Standort einzubauen, sondern auch an Standorten, in denen viel Tourismus herrscht bzw. sich viele Menschen aufhalten.
Diese Denkmäler können daher von einem Land zu einem anderen transportiert werden und somit eine Vielzahl von Menschen erreichen. Dabei sollten sich die Denkmäler um ihre eigene Achse drehen, damit der Betrachter sich jeweils an einem Standpunkt aus alle vier Seiten des Würfels betrachten kann.

Um die Rezipienten zunächst dazu anzuregen, sich mit dem Thema „ Menschenrechte” auseinanderzusetzen, haben wir uns Fragen überlegt, welche die Betrachter des Denkmals über die Kommentarfunktion beantworten sollen. Somit wird gewährleistet, dass jeder einzelne Mensch Einblick in die Antworten bzw. Meinungen anderer hat, um somit seine eigene Meinung bilden zu können und sich dementsprechend mehr Fakten bzw. Wissen über das Thema anzueignen. Auf dem jeweils anderen Würfel wird ein Monitor dargestellt, auf denen anziehende, Neugier erweckende, Mitleid erregende Bilder über Menschenrechtsverletzungen weltweit projiziert werden, welche automatisch nacheinander erscheinen, und über ein QR- Code aufgerufen werden können, um sich somit über die erschreckenden Ereignisse informieren zu können. Durch die jeweils an jedem Monitor vorhandene Kommentarfunktion können die Betrachter des Denkmals ihre jeweils eigenen Eindrücken sowie Meinungen notieren, welche demnach für jeden einzelnen Menschen zugänglich ist, wodurch Diskussionen entstehen können. Dies sind zum Einen Bilder über die Judenverfolgung bzw. Judenmord während des Nationalsozialismus, welche wir mit dem Holocaust, ein Ort der Erinnerung und das Gedenkens an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust und den Konzentrationslagern darstellen wollten, um die Grausamkeit zur Zeit des Nationalismus darzustellen.
Zudem sind Widerstandskämpfer abgebildet, um die Wichtigkeit dieser Menschen hervorzubringen, welche sich bereit erklärt haben, für die Menschenrechte zu kämpfen und ihr Leben riskierten, um Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu bekämpfen wie beispielsweise der afroamerikanische Menschenrechtler ‚Martin Luther King‘, der sich für die Bürgerrechte von Afroamerikanern einsetzte. Die dabei aufgelisteten Organisationen, die über einen QR-Code aufrufbar sind, sollen Informationen über die jeweiligen Organisationen liefern für die Bekämpfung der Menschenrechtsverletzungen.
Durch die bestehende Kommentarfunktion haben die Menschen die Möglichkeit nicht nur über ihre Meinungen, sondern auch über weitere Maßnahmen/ Lösungsansätze zur Einhaltung der Menschenrechte zu berichten. Diese können auch über die Sprachnachrichtfunktion mitgeteilt werden. Auf einem anderen Würfel haben wir Zitate und Wörter in verschiedenen Sprachen wie Englisch oder Französisch aufgelistet , damit jegliche Personen, die in verschiedenen Kulturen aufgewachsen sind, über die wichtigen inneren Werte der Menschen sich auskennen und nicht in Vergessenheit geraten sollen. Auf dem letzten Würfel haben wir uns entschlossen, dass wir über Themen wie Frauendiskriminierung, verschiedene Sexualitäten aufklären und eventuell das Wissen anderer Betrachter auffrischen. Zudem können die Menschen ihre eigenen Erfahrungen bezüglich dieser Themen berichten.
Zum Schluss haben wir uns überlegt, vier verschiedene Symbole oben auf die vier Würfeln darzustellen, die die Gerechtigkeit, Freiheit, Zusammenhalt und Gleichheit verkörpern sollen. Dabei war es uns wichtig, dass man diese Symbole leicht und deutlich für den Betrachter sichtbar macht, sodass diese auch über eine weitaus weite Entfernung beispielsweise durch ein Satellitenbild erkennbar gemacht wird und dem Betrachter somit Neugier erweckt und schon aus einer weiten Perspektive anziehen soll.
Wir hoffen somit mit unserem geplanten Menschenrechtsdenkmal, die Menschen an die Wichtigkeit der Menschenrechte zu erinnern, um das Bewusstsein und die Wertschätzung der inneren Werte zu fördern. Somit soll dieses Menschenrechtsdenkmal auch als Symbol der Hoffnung und des Zusammenhalts fungieren, um zu signalisieren, dass sich die Bevölkerung weltweit für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzt.

Evin und Havin Ciftci, MSS 12