Abinopoly 2023 - Abiturfeier des SGL in der Stadthalle
Wenn nicht ihr, wer dann? - Ermunterung zu Zusammenhalt und zu sozialem Engagement — 26.03.2023
von Achim Jung
Mit dem Abiturjahrgang 2023 verlassen zum ersten Mal Abiturientinnen und Abiturienten das Sickingen-Gymnasium, für die der gesamte Zeitraum der Coronamaßnahmen innerhalb ihrer Schulzeit bewältigt werden musste. Fast die vollständige Qualifikationsphase über, in der es galt, Punkte für das Bestehen des Abiturs zu sammeln, waren die mit der Pandemie verbundenen Regeln und Gebote im Schulalltag zu beachten. Das Abiturmotto „Abinopoly – heute Talstraße, morgen Schlossallee", spielt auf das Strategiespiel Monopoloy an, bei dem es wie in der Pandemie trotz Risiken und widriger „Ereigniskarten“ darum geht, am Ende nicht als „Verlierer“ dazustehen. Andererseits bezieht sich das Motto auf den Umstand, dass der Jahrgang in den letzten beiden Jahren in Wallhalben in der ehemaligen Realschule in der dortigen Talstraße untergebracht war, was sich aber am Ende als gar nicht so schlimm herausstellte, denn der neue Schulstandort in Wallhalben entpuppte sich als idyllisch gelegenes Refugium. Hier konnten die Abiturientinnen und Abiturienten zumindest zeitweise zur Corona-Hektik etwas Abstand gewinnen und sich dann in der 13. Klasse, nach dem Ende der Corona-Maßnahmen, in Ruhe auf das Abitur vorbereiten.
Nun haben 30 Abiturientinnen und 25 Abiturienten ihr Abitur bestanden. Die Abiturzeugnisse konnten wieder ganz ohne Beschränkungen in der Stadthalle in einem feierlichen Rahmen überreicht werden. Und auch unter den widrigen Bedingungen der Pandemie haben viele Abiturientinnen und Abiturienten auch Beachtliches geleistet und hervorragende Noten erzielt.
In ihrer Abiturrede lobte die Schulleiterin Andrea Meiswinkel die Abiturientinnen und Abiturienten für ihr Durchhaltevermögen und ihre Leistungen. Mit dem nun erfolgreich erlangten Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife stünden ihnen vielfältige Wege ins Leben offen, das könne ein Studium sein, eine Berufsausbildung oder eine Kombination aus beidem. Dabei könnten sie sich nicht darauf verlassen, den zuerst gewählten Beruf ein Leben lang auszuüben, sondern sie müssten sich darauf einstellen, sich stetig weiter zu qualifizieren. Aufgrund des schnellen Wandels der Gesellschaft und der Wirtschaft werde es in Zukunft viele Berufe geben, von denen wir heute noch nichts ahnen können. Die Schulleiterin forderte die Abiturientinnen und Abiturienten auf, sich für die Gesellschaft und das Allgemeinwohl zu engagieren: „Wer, wenn nicht ihr! Ergreift die Chance, nehmt euer zukünftiges Leben in die Hand! Bleibt neugierig, hört niemals auf zu lernen!“, rief sie der Abiturientia aufmunternd zu. Am Schluss bedankte sich die Schulleiterin bei allen, die dieses Abitur möglich gemacht hatten, vor allem bei den Eltern, den Familien und den Lehrerinnen und Lehrern. Sie sei nun sehr gespannt, was aus den ab jetzt Ehemaligen der Schule in Zukunft wohl einmal werde und sie lud sie ein, etwa anlässlich von Schulfesten, wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.
Die Abiturrede im Namen der Lehrerschaft hielt dieses Jahr David Hein, der Stammkurslehrer eines Englischkurses war. Gemeinschaft und Miteinander seien dem Jahrgang immer sehr wichtig gewesen. Daran habe er viele lebhafte und unvergessliche Erinnerungen. In diesem Zusammenhang wies er auf den amerikanischen Soziologen Robert D. Putnam hin, der allerdings in den letzten Jahrzehnten einen Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Gesellschaft festgestellt habe. Dafür mache er vor allem die digitalen Technologien und die sozialen Netzwerke verantwortlich. Diese unterminierten den sozialen Zusammenhalt vor allem in den USA. Die Erfahrungen, die er mit dem diesjährigen Abiturjahrgang gemacht habe, könnten diese Theorie zumindest in Teilen widerlegen. Denn diese Technologien seien im Gegenteil während der Corona-Zeit geradezu unverzichtbar gewesen für das gemeinschaftliche Miteinander, unterstrich David Hein. Vor allem während der Zeit des Homeschoolings haben sie sich sogar als unabdingbare Werkzeuge für die Aufrechterhaltung der sozialen Beziehungen erwiesen. "Eure Schule hat euch neben Englisch, Mathe, Deutsch - und etwas Latein - auch beigebracht, auf eine soziale Art an unserer Gesellschaft teilzunehmen, und ich hoffe, ihr seid euch der Chancen bewusst, die sich euch hieraus ergeben, wie auch der Verantwortung, die damit unweigerlich einhergeht." Die Verbundenheit der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie auch mit der Schule, die sie hier ungeachtet aller Widrigkeiten erfahren haben, werden ihnen als etwas ganz Besonderes und Wertvolles in ihrem Leben im Gedächtnis bleiben, unterstrich David Hein.
Auch die Schülersprecherin Mara Kopp gratulierte den Abiturientinnen und Abiturienten im Namen der Schülerschaft: „Ihr habt das Abi geschafft. Darauf könnt Ihr zurecht mächtig stolz sein.“ Die Rede im Namen der Abiturientia hielten Johanna Jung und Marie Weber. Untermauert mit Zitaten aus der Schülerschaft ließen sie in einer launigen Rede die Zeit der Oberstufe Revue passieren.
Im Anschluss an die Verleihung der Zeugnisse fand die Verleihung der Abiturpreise statt.
von links: die Schulleiterin Andrea Meiswinkel und die Preisträgerinnen und Preisträger Anita Benz, Jasmin Deot, Darin Neumann, Mara Berberich, Celine Maue, Susanna Eremenko, Amelie Paul, Marie Weber, Valentino Bizuga, Lara Zimmer, Till Abel, Samuel Simon, Mara Kopp, Leonie Hoppe, Julian Schösser und Lukas Häßel
Die Schulleiterin Andrea Meiswinkel, überreichte den Preis der Ministerin für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule an Mara Kopp
Den Sozialpreis des Pfälzer Arbeiterkolonie - Vereins Schernau erhielten Amelie Paul und Susanna Eremenko.
Die Preise des Landkreises Kaiserslautern für einen Abiturschnitt von 1,5 oder besser wurden vom Landrat des Kreises Kaiserslautern Ralf Leßmeister überreicht. Sie gingen an Valentino Bizuga (1,0), Jasmin Deot (1,0), Leonie Hoppe (1,1), Samuel Simon (1,1), Marie Weber (1,2), Anita Benz (1,4), Celine Maue (1,4) und Mara Kopp (1,5).
Der Preis der Verbandsgemeinde Landstuhl ging an Darin Neumann für ihr musikalisches Engagement und sehr gute Leistungen. Er wurde vom Beigeordneten der Verbandsgemeine Landstuhl, Richard Roschel, übergeben.
Die Preise der Stadt Landstuhl wurden Mara Berberich für ihr Engagement im Dienst der Schulgemeinschaft und des Schulsanitätsdiensts sowie Jasmin Deot für ihre hervorragenden Leistungen in den Sprachen Spanisch, Englisch und Russisch vom Beigeordneten der Stadt Landstuhl, Sascha Rickart, überreicht.
Die Preise der VR-Bank Landstuhl erhielten Lara Zimmer für ihr Engagement im Projektchor, im Orff-Chor sowie für ihre sehr guten Leistungen im Fach Physik sowie Celine Maue für ihren Einsatz bei Musikveranstaltungen und ihre hervorragenden Leistungen im Fach Latein. Celine Maue bekam außerdem den Preis des Altphilologenverbands für ihre besonderen Leistungen in den Fächern Latein und Geschichte.
Der Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ging an Lukas Häßel.
Valentino Bizuga erhielt zugleich den Preis der Stiftung Pfalzmetall für hervorragende Leistungen im Fach Physik, den Preis des Deutschen Mathematik-Vereins und schließlich noch den Preis für hervorragende Leistungen in Geschichte vom Philologenverband.
Samuel Simon erhielt den Erdkunde-Preis für seine sehr guten Leistungen im Fach Erdkunde.
Mit dem Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) wurde Julian Schösser für hervorragende Leistungen im Fach Chemie und für sein erfolgreiches Engagement bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet.
Den Schulpreis Musik des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz wurde an Till Abel verliehen für sein musikalisches Engagement bei schulischen Veranstaltungen und seine Leistungen im Fach Musik.
Der Preis des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin sowie der Preis der Atlantischen Akademie für ihre hervorragenden Leistungen im Fach Englisch gingen beide an Leonie Hoppe.
Mit dem Scheffel-Preis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe wurde Marie Weber geehrt.
Den Preis der Partnerstadt Pont-à-Mousson für hervorragende Leistungen im Fach Französisch erhielt Samuel Simon. Der Preis wurde von der Beigeordneten der Stadt Pont-à-Mousson, Marie-Dominique Formery, verliehen.
Der Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie e.V. ging an Susanna Eremenko.
Den Preis der Europa-Union erhielt Jasmin Deot für ihre hervorragenden Leistungen in Geschichte und Sozialkunde.
Herzlichen Glückwunsch zum Abitur und alles Gute für die Zukunft!
Darin Neumann sang den Superhit"Skyfall" von Adele aus dem gleichnamigen James Bond - Film