Studienfahrt nach Südfrankreich 2018
Wir befinden uns momentan auf der Rückbank eines Busses, der mit einer Reisegeschwindigkeit von 120km/h und einer Reisehöhe von 2 Metern auf der französischen Autobahn in Richtung Saarland fährt. Erst nach diesem kurzen Besuch in der Hölle kommen wir nach unserem Abenteuer endlich in der schönen Pfalz an.
Die Geschichte unserer Reise begann mit einem 15-Mann-Einkauf im Aldi. Für eine Woche rechneten wir pro Peron 4 Liter Milch, 2 Rollen Klopapier und ein Pfund Nudeln (für nur einen Abend!).
Nachdem wir am Sonntagmorgen im kleinen Örtchen Prades, das nicht einmal die Größe von Gerhardsbrunn hat, ankamen, genossen wir ein ausgiebiges Frühstück und begutachteten danach erst einmal unser einwöchiges Zuhause. Es liegt direkt am Fluss Tarn und hat auch im nahen Umfeld so einige lebensgefährlichen Attraktionen zu bieten (Spaaaß).
Gleich am ersten Tag begaben sich 14 von uns auf ein wackeliges, leicht feuchtes Abenteuer: Kanufahren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, vor allem des Kanus Nummer 9, welches es tatsächlich geschafft hat, innerhalb weniger Minuten zwei mal zu kentern, hatten es auch schließlich alle, okay fast alle, geschafft, das Kanu an einen schönen Kiesstrand mit unglaublich klarem Wasser zu steuern. Dort begaben sich vier Mutige auf einen 10m hohen Felsen, um sich bei 20 Grad Außentemperatur und stürmischen Windböen in das circa 15 Grad kalte Wasser zu stürzen.
Währenddessen begaben sich 7 Abenteuerlustige auf luftige 500m, um es mit dem Klettersteig aufzunehmen. Dieser schlängelt sich entlang einer Bergkette und bietet einem eine wunderschöne Aussicht, aber auch die Möglichkeit über seinen eigenen Schatten zu springen. Dies erforderte nach einer 12-stündigen Busfahrt eine Menge Konzentration, aber auch Kraft, da man sich einen Fehler nicht erlauben durfte.
Die Tage vergingen schnell und brachten sehr viel Spaß mit sich. Jeder war drei Mal kanufahren und hatte die Möglichkeit einen weiteren Klettersteig zu besuchen. Das Wetter besserte sich und stieg auf schließlich 30 Grad und Sonnenschein, weshalb man auch abends ein schönes Bad im Tarn nehmen konnte.
Nach einigen Tagen kam wieder ein lebenslustiges Abenteuer hinzu: Die Höhlentouren.
In der nahegelegenen Kriechhöhle, welche an manchen Stellen so eng ist, dass sie den Spitznamen Geburtskanal und auch Steißgeburt tragen, krochen nicht nur wir 1 ½ Stunden durch die matschige, Höhle, sondern auch der Matsch durch die verschiedenen Schichten unserer Kleidung bis auf die Unterhose.
Die zweite Höhle, die den Namen „Abseilhöhle" trägt, bot die Möglichkeit in einem großen Raum, ganz im Gegenteil zur Kriechhöhle, zu klettern, aber sich auch, wie der Name schon sagt, abseilen zu können, das heißt, man ließ sich stellenweise etwa 30m in de Dunkelheit an einem Seil herab. Dabei konnte man besonders am Ende einen wunderschönen Ausblick auf den aus der Höhle fließenden Fluss und die Vegetation genießen.
Am heutigen Tag machten wir einen letzten gemeinsamen Ausflug und fuhren zusammen mit den Lehrern, sowie unseren Begleitern vom DVA, mit den Kanus in ein kleines Örtchen um den letzten Tag zu genießen.
Nun sitzen wir noch 8 Stunden in diesem Bus. Die Reisehöhe beträgt immer noch 2m und die Reisegeschwindigkeit 120km/h (sind aber geblitzt worden ;)).
Wir haben in de letzten Wochen viel gelacht, gesungen (zum Leiden mancher Lehrer), sind nass geworden (beabsichtigt oder unbeabsichtigt), haben ein paar Pfunde auf der Waage verloren (hoffentlich), aber sind auch über uns hinausgewachsen. Hinter uns liegt ein Abenteuer, das niemand von uns je vergessen wird.