Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Verabschiedung Willi Hesch

weitere Bilder sehen Sie hier!
Das Veranstaltungsprogramm sehen Sie hier!
 
Danke!
 
Willi Hesch, seit 20 Jahren Hausmeister am Sickingen-Gymnasium Landstuhl, verlässt die Schule. Anlässlich der Verabschiedung führten die Schülerinnen Katrin Kollmen und Christina Potdevin ein Interview.
 
Montagmorgens kurz nach Acht. Trotz der dicken Regenwolken, die am Himmel hängen, ist unser Hausmeister Herr Hesch bester Laune, als wir ihn in seinem Büro besuchen. Er weiß, was ihn erwartet. Freundlich und geduldig beantwortet er unsere Fragen. Das Interview dauert fast eine Stunde, denn 20 Jahre lassen sich nicht so leicht zusammenfassen.
 
Als wir ihn fragen, wie er sich dabei fühlt, die nächsten zweieinhalb Jahre in der passiven Altersteilzeit und ab 2016 endgültig im Ruhestand zu sein, antwortet Willi Hesch gelassen ,,sehr gut”.
 
Wie kamen Sie dazu, Hausmeister zu werden?
,,Ich habe Nachrichten- und Gerätemechaniker gelernt und 15 Jahre lang als Prüfer von Telefonanlagen bei der Firma Telenorma gearbeitet. Als wir dann im Januar 1993 die Nachricht bekamen, dass das Werk geschlossen wird, wollten wir die Firma zusammen mit ein paar Kollegen übernehmen. Leider konnten wir keine Wirtschaftsförderung bekommen und mussten uns alle eine neue Arbeitsstelle suchen. Als ich dann erfahren habe, dass das Gymnasium Landstuhl einen Hausmeister sucht, habe ich mich beworben und wurde aus sieben Bewerbern ausgewählt. Es wurde jemand gesucht, der Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat und da ich in meinem Heimatort Katzweiler bereits eine Jugendgruppe geleitet und mich im Fußballverein engagiert hatte, entschied man sich, mich als Hausmeister einzustellen. So begann ich am 1. Juni 1993 meine neue Arbeit.“
 
Und die hat er richtig gut gemacht!
Die Lehrerschaft ist voll des Lobes: Willi Hesch war immer da, wenn man ihn gebraucht hat; darin sind sich alle einig. Weit über seine offiziellen Arbeitszeiten hinaus sei er auch bei außerschulischen Veranstaltungen wie Theater- und Konzertaufführungen stets zur Stelle gewesen, bevor diese in der Stadthalle stattfinden konnten. Da er mit seiner Lebensgefährtin Gerlinde Dick, die die Cafeteria und den Pausenverkauf übernommen hat, im Hausmeisterhaus direkt gegenüber von der Schule wohnt, war er sofort erreichbar, wenn etwas dringend erledigt werden musste.
Viele Reparaturen, die anfielen, konnte er selbst umgehend durchführen, da er handwerklich und technisch versiert ist, wie uns alle gefragten Lehrer bestätigten.
 
Was sind Ihre persönlichen Highlights und welche negativen Erlebnisse hatten Sie in Ihrer Zeit hier?
,,Als wir hier eingezogen sind, unkte jemand, an dieser Schule herrsche jetzt Sodom und Gomorra, weil Gerlinde und ich nicht verheiratet waren. Außerdem fallen jede Menge unbezahlter Überstunden an, die man gar nicht alle abfeiern kann, ich glaube es sind an die tausend.
Absolute Highlights waren auf jeden Fall die Musicals und Theaterstücke, die von unseren Schülern aufgeführt wurden.
Ich war auch ein paar Mal mit den Achtklässern als Betreuer mit auf Skifreizeit, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.
In den letzten Jahren ist an unserer Schule viel verändert worden: Es wurden Computerräume eingerichtet, der Neubau und zwei Aufzüge gebaut und wir haben jetzt sogar eine Cafeteria.”
 
Man merkt Herrn Hesch an, dass ihm seine Arbeit Spaß gemacht hat. Er selbst sagt, das Schulleben habe ihm immer richtig gut gefallen und sei sehr schön gewesen.
Zudem scheute er keine Mühe und stand bei Schnee oft morgens um vier Uhr auf, um die Schulwege und den Schulhof von Schnee und Eis zu befreien.
 
Wie sieht die Zeit danach aus?
,,Erstmal habe ich noch viel Arbeit im Haus in Hütschenhausen, wo wir im September hinziehen werden. Außerdem werde ich mich mehr um meine Enkel kümmern und wieder öfter Fahrrad fahren. Und ich will mal eine Schneeschuhwanderung machen! Allgemein gehe ich gerne mit Bekannten in die Vorderpfalz oder im Pfälzer Wald wandern und werde das in Zukunft häufiger machen.”
 
Was wird Ihnen fehlen?
(sofort) ,,Die Schüler! Das weiß ich jetzt schon. Ich mag den Umgang mit Schülern, dadurch bleibt man jung und fit. Aber eigentlich habe ich mich noch nicht so darauf vorbereitet.”
 
Man glaubt Willi Hesch sofort, wenn er von seinem guten Verhältnis zu den Lehrern und der Schulleitung spricht. Sie alle loben ihn und sind sich einig, dass Herr Hesch der beste Hausmeister ist, den sie an der Schule erlebt haben und er sehr schwer zu ersetzen sein wird. Herr Hesch wird ihnen und uns Schülern auf jeden Fall fehlen!
 
Das merkt man auch, als sich am Freitag den 30. August die gesamte Schulgemeinschaft auf dem Schulhof versammelt, um gemeinsam unseren Hausmeister zu verabschieden.
 
Würdevoller Abschied.
 
Eröffnet wird die Veranstaltung vom Projektchor unter der Leitung von Brigitte Rausch. Nach einer Rede unserer Schulleiterin Andrea Meiswinkel trägt unser Schülersprecher Timo Natter ein selbstkomponiertes Lied über Willi Hesch vor. Neben den Lehrern und Schülern nehmen auch Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt, der ehemalige Schulleiter Manfred Leonhardt, ein Vertreter der Kreisverwaltung, der Schulelternsprecher und der Förderverein teil. Sie alle bedanken sich bei Herrn Hesch für die jahrelange gute Zusammenarbeit.
Knut Böhlke dankt ihm im Namen des gesamten Lehrerkollegiums für seinen unermüdlichen Einsatz. Im Anschluss daran übergeben verschiedene Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften ihre Präsente, darunter ein selbstgemaltes Portrait von Willi Hesch, das der Fachbereich Kunst angefertigt hatte.
Herr Hesch, überrascht und überwältigt, ergreift zum Abschluss selbst das Wort und verabschiedet sich gerührt von den Lehrern, Schülern und den eigens für seine Verabschiedung angereisten Gästen.
 
Wir danken ihm für sein Engagement in all den Jahren und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft!