Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Keine Bildung ohne Philosophie

Ada Haen und Sophie Steidel bei der 15. philosophischen Winterakademie in Münster — 09.02.2015

von Sophie Steidel

Letzte Woche, als sich die Schüler der MSS 13 im Rahmen des Uniprojekts mehr oder weniger mit ihrer Zukunft auseinandersetzten oder in Berlin die letzte gemeinsame Zeit genossen, besuchten Ada Haen und ich (Sophie Steidel) die 15. philosophische Winterakademie in Münster. Zu dieser Veranstaltung, die gleichzeitig der Bundesentscheid des philosophischen Essaywettbewerbs war, wurden wir als Landessieger von Rheinland-Pfalz vom Land Nordrein-Westfahlen eingeladen.
Im Tagungszentrum „Akademie Franz Hitze Haus“, das uns von den Räumlichkeiten und der Verpflegung her gut gefallen hat, setzten wir Teilnehmer uns von Dienstag bis Freitag mit dem Thema „Philosophie und Bildung“ auseinander.
Nach einer Kennenlernrunde mit den 22 weiteren Teilnehmern und einem Vortrag über das Verfassen von Essays, schrieben wir Mittwochmorgens einen philosophischen Essay zu einem von vier Zitaten. Die Schwierigkeit hierbei bestand nicht nur in der Argumentation für oder gegen die Aussagen von Rousseau, Schopenhauer, Wittgenstein und Flusser sondern auch darin, den Essay in einer Fremdsprache, nämlich in Englisch oder Französisch, zu schreiben. In den folgenden Tagen sollten die Essays dann von Philosophinnen und Philosophen aus ganz Deutschland, unter anderem auch von dem Landstuhler Philosophielehrer Achim Jung, gelesen und ausgewertet werden.
Nachdem die Anspannung des Wettbewerbs von uns abfiel, konnten wir uns ganz auf das Programm der Akademie konzentrieren. Obwohl das permanente Denken und Diskutieren von morgens 8 bis abends 22 Uhr sehr anstrengend, war, haben Ada und ich jede Minute der Akademie genossen. In Vorträgen, Arbeitsgruppen und bei philosophischen Diskussionen, ob während des Programms oder beim Abendessen, konnten wir sehr viel lernen. Die Referenten Dr. Gerd Gerhardt, Prof. Dr. Volker Steenblock und die Betreuer Niklas Draeger sowie Miguel de la Riva (Philosophiestudenten und ehemalige Olympiateilnehmer aus Berlin und Wien) konnten uns mit ihrer Motivation und ihrem Interessen an den Themen Philosophie wie auch Bildung begeistern. Vor allem die Feststellung, dass Bildung in Deutschland heute auch eine ökonomische und sozio-politische Dimension hat, hat uns sehr beschäftigt. Oft stellten wir uns die Frage „In wie weit erzieht unser Staat uns zu Arbeitnehmern, die Wachstum garantieren oder zu Menschen, die ihre Persönlichkeit frei entwickeln?“