Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Orchester live im Pfalztheater erleben

Die Klasse 7b des Sickingen-Gymnasiums macht eine Exkursion zum Pfalztheater. — 10.01.2020

Am 03.12.2019 unternahmen wir, die Klasse 7b des Sickingen-Gymnasiums, eine Exkursion zum Pfalztheater in Kaiserslautern. Mit uns gingen unsere Klassenlehrerin, Frau Rausch und unsere Biologielehrerin, Frau Leininger. Wir trafen uns morgens um acht Uhr am Bahnhof Landstuhl und fuhren mit dem Zug nach Kaiserslautern. Dort angekommen, liefen wir zu Fuß weiter zum Pfalztheater, wo wir von der Konzert- und Theaterpädagogin, Frau Desiré Kohl ganz herzlich begrüßt wurden.
Sie führte uns zunächst ins „Große Haus“ – das ist der große Theatersaal – hier werden die meisten Werke aufgeführt. Zusammen mit den Sitzreihen für das Orchester finden dort etwa 700 Zuschauer Platz. Auf der Bühne waren schon die bunten Kulissen für das diesjährige Weihnachtsmärchen „Zwergnase“ aufgebaut. Die Kulissen müssen so gebaut sein, dass man sie für andere Veranstaltungen, z. B. für einen Tanzabend für Erwachsene einfach auf die Seitenbühne wegschieben kann.
Weiter ging es zu zwei anderen Bühnenräumen. Auf der sogenannten Probebühne wird mit angedeuteten Requisiten geprobt, damit die Schauspieler sich schon auf die späteren Platzverhältnisse einstellen können. Um ein Stück zur Aufführung zu bringen, muss etwa 6 Wochen geprobt werden, zunächst in getrennten Räumlichkeiten, dann in gemeinsamer Arbeit.
Auf der Werkstattbühne gibt es keine erhöhte Bühne, dafür aber 99 Zuschauerplätze für kleinere Auftritte mit wenigen Schauspielern und Sängern. Frau Kohl erzählte uns, dass es bei Proben oder Aufführungen auch schon einmal zu Verletzungen gekommen sei, beispielsweise bei inszenierten Kämpfen. Bemerkenswert fanden wir auch die Arbeitszeiten: Geprobt wird mit Ausnahme von montags täglich von 10 – 14 Uhr und abends von 18-22 Uhr, um an Wochenenden sowie an Feiertagen auftreten zu können – also gerade dann, wenn andere Berufsgruppen ihre Freizeit genießen.
Nach einer kleinen Pause im Sitzungssaal durften wir die Maskenwerkstatt besichtigen, wo 13 speziell ausgebildete Maskenbildner arbeiten. Wir konnten gerade zwei Maskenbildnerinnen beobachteten, die eine Perücke von Hand knüpften bzw. mit einem Lockenstab frisierten. Die Perücken werden übrigens aus echtem Haar oder auch aus Büffelhaar hergestellt, was im Durchschnitt eine Woche dauert.
Das Allerbeste an der Exkursion war, dass wir einem professionellen Orchester beim Proben zuhören und zuschauen durften.
Als wir in den Orchesterprobenraum eintraten, saßen etwa 50 Musiker schon spielbereit auf ihren Plätzen. Der Dirigent, GMD Uwe Sandner, begrüßte uns sehr freundlich und erklärte uns einige Details zu dem Werk „Sacre du Printemps“ von dem russischen Komponisten Igor Strawinski. In dem Stück wird am Anfang das Erwachen des Frühlings ausgedrückt. Herr Sandner zeigte mit seinen Armen und Händen abwechselnd kleine und große, majestätische und zuckende Bewegungen an. Dadurch klang die Musik entweder wie Vogelgezwitscher, also „ursprünglich wie die erwachende Natur“ oder spannend und leidenschaftlich stampfend. Der Dirigent zeigte auch durch seinen Gesichtsausdruck unterschiedliche Emotionen an und das Orchester regierte prompt: Es spielte dann leiser oder lauter, kräftiger, schwächer oder ruhiger. Zwischendurch machte Herr Sandner auch mündliche Ansagen an die Musiker, um „Tipps“ zu geben und probte so lange dieselbe Stelle, bis es klappte. Wir fanden es beeindruckend, wie man als Dirigent den Überblick über so viele Instrumente behält und die richtigen Dinge zur richtigen Zeit ansagt. Es ist faszinierend, wie viel Zeit, Kraft und Arbeit in ein solches Werk gesteckt wird.
Nach 45 Minuten mussten wir den Orchesterprobenraum leider verlassen. Im Sitzungssaal durften wir dann aber eine Violine ausprobieren und bei manchen kamen sogar schöne Töne heraus!
Nach der Verabschiedung von Frau Kohl und einem gemeinsamen Gruppenfoto machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof. Das war ein richtig toller Tag, bei dem wir viel Neues erfahren haben. Vielleicht besuchen wir bald einmal eine Vorstellung im Pfalztheater!

Gemeinschaftsproduktion der Klasse 7b im Dezember 2019