Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Auf den Spuren der NS-Zeit

Exkursion durch Kaiserslautern — 22.06.2017

von Tina Klingel, Umut Günes (MSS 12)

Am 9.Juni 2017 unternahmen wir mit dem Leistungskurs Geschichte der MSS 12 und der Kursleiterin Frau Brill eine Exkursion nach Kaiserslautern. Dort wollten wir während eines Stadtrundganges die Orte besichtigen, an welchen damals in der NS-Zeit große Ereignisse stattfanden. Kurz nach unserer Ankunft starteten wir auch schon mit unseren Vorträgen, welche im Voraus angefertigt und an verschiedenen Orten geplant waren. Zunächst hörten wir etwas über die Historie des 1.FCK und dessen Verhältnis zum NS-Regime. Danach ging es weiter mit der Reichspogromnacht 1938 in Kaiserslautern, wobei es besonders in der Eisenbahnstraße, die damals Adolf-Hitler-Straße hieß, zu Ausschreitungen und Zerstörungen kam, die sich gegen Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger richteten. Anschließend beschäftigten wir uns mit den Luft- und Bombenangriffen, durch die große Zerstörung in der Innenstadt angerichtet wurden. Am Stiftsplatz, an der Fruchthalle und am Schillerplatz hörten wir Vorträge über verschiedene Kundgebungen der Linken vor 1933, der Nazis und Anderen. Diese Veranstaltungen waren gekennzeichnet durch Propaganda und dazu gehörten auch die reichsweit bekannten Bücherverbrennungen 1933. Nachdem wir nun knapp die Hälfte des Programms erledigt hatten, legten wir im Café Extrablatt eine Frühstückspause ein. Nach der wohlverdienten Pause, ging es weiter zum St. Martins-Platz, wo wir über die Machtergreifung der NSDAP in Kaiserslautern informiert wurden. In der Salzstraße erfuhren wir dann vom Schicksal der jüdischen Familie Wertheimer und von den unzähligen „Stolpersteinen“ für die ermordeten jüdischen Bürger, welche in ganz Kaiserslautern das Gedenken ermöglichen. Unser letzter Stopp war an der ehemaligen Synagoge, welche im August 1938 auf Beschluss des Stadtrats abgerissen und zerstört wurde. Sie ist das offizielle Denkmal, für die jüdische Bevölkerung der Stadt, die der Shoah zum Opfer fiel. Heute befindet sich auf dem Synagogenplatz ein Mahnmal – ein Fragment der Außenmauer sowie sieben Sichtgeräte, welche die Computer-Rekonstruktion der Synagoge (bitte anklicken)zeigen, sind aufgestellt. Auf dem Fragment sind außerdem die Namen aller jüdischen Opfer eingemeißelt. Danach erfolgte unsere Rückfahrt nach Landstuhl. Insgesamt hatten wir einen sehr beeindruckenden Tag, der uns betroffen machte und an dem wir viel Neues über Kaiserslautern und den Nationalsozialismus gelernt haben. Wir erfuhren viel über Denkmäler und Plätze, an denen wir sonst täglich unachtsam vorbeilaufen – diesen werden wir in der Zukunft mehr Beachtung und Respekt schenken. Unser Fazit: Letzten Endes, war dieser kurze Ausflug sehr lehrreich und wir hoffen, dass dies eine Inspiration für zukünftige Kurse darstellt. Denn man ist durch die jeweilige Lokalität noch mehr von der Historie beeindruckt als sonst. Bildquelle: Synagogenplatz Die virtuelle Rekonstruktion der Kaiserslauterer Synagoge von der TU Darmstadt finden Sie hier.